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Es gab einen lauten Knall. Einen Knall der entsteht, wenn zwei von Menschenhand geschaffene Maschinen, die wir zur Fortbewegung nutzen aneinander kommen. Wenn 140 km/h auf 90 km/h stoßen. Mit diesem einen Knall wurde ich aus meinem Alltag katapultiert und genau ab diesem Zeitpunkt begann mein sportlicher Weg zurück. Viele Dinge, die selbstverständlich waren, mussten gelernt werden.
Nur ein kurzer Einblick in meine Verletzungen: Das Herz nach rechts verschoben. Dort wo sich das Herz normalerweise befindet, war mein Darm. Eine Darmperforierung. Ein offenen Zwerchfell. Milzentfernung. Crashniere mit Dialyse als Folge. Starke innere Blutungen. Leberklebung. Rippenbrüche auf beiden Seiten. Brüche des Brustbeines, des Beckens und der linken Hüftpfanne sowie der Wirbelfortsätze. Ein offener Unterschenkelbruch, der mit einem Marknagel stabilisiert wurde. Bruch links des Verbindungsknochens des Waden- und Schienbeins. Rechts Durchtrennung Quadrizeps. Bruch der linken Elle. Beide Knie offen. Zwerchfellbruch um Speiseröhre und als Folge j chronische Gastritis und Magengeschwüre. Netzhautprobleme. Künstlicher Tiefschlaf, Beatmung und Ernährung. Bauchspeicheldrüsenentzündung… 26 Wochen Reha standen am Programm… da Arm und linkes Bein nicht verheilten 2x Ossatron (mit Stosswelle werden Bruchkanten quasi neu „gebrochen“), Wadenbeinverkürzung und was eben so kommt in so einem Fall.
Es sah chancenlos aus, aber meine Sportlichkeit inklusive Muskelkorsett und mein innerer Bewegungsdrang neben einem starken Willen trugen laut Ärzten damals enorm zu meinem Überleben bei. Natürlich gibt es unzählige Faktoren, die das Überleben mitbeeinflussten: Eine gute Erstversorgung an der Unfallstelle, ein ausgezeichnetes Ärzte- und Pflegeteam in der Intensiv und im Krankenhaus – und immer ein wenig Glück im Unglück.
Jeder Weg beginnt mit Schritten. Einen Schritt vor den nächsten zu setzen und doch das Ziel nicht aus den Augen lassen war meine Aufgabe. Dieser Blog beschreibt meinen sportlichen Weg zurück. Schrittweise eben.