Die Angst vorm weißen Papier – vorm leeren Desktop – hat mich scheinbar getroffen. Gedanken entstanden im Kopf, rührten Emotionen und verschwanden im hintersten Winkel des Innersten. Die Gedanken, die Ideen, die zahlreichen Momente, die es Wert gewesen wären in Worte gefasst zu werden, fanden in den letzten Monaten nicht den Weg über die Tastatur auf diesen Blog. Heute ertappte ich mich dabei, meine ganzen Aktivitäten – sport- und schreibtechnisch in Frage zu stellen. Wozu das alles? Das war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Nein, so darf es nicht sein. Genau für diese Schreiberei und für all meine sportlichen Aktivitäten brennt mein Herz. Der Gedanke allein tut weh, doch die Tatsache nur halbe Sachen zu machen genauso. Nun gut, es gibt Zeiten, da vergräbt frau sich, zieht sich zurück, lebt eine Rolle, die sie gewohnt ist zu leben. Es folgt aber eine Zeit, da heißt es sich wieder neu ausrichten, sich zu fragen: Was will ich? Was bin ich bereit zu tun? Welchen Weg wähle ich? Innerlich spürt frau es, aber es ist manchmal schwierig, es einfach zu tun. Entweder ist der Leidensdruck noch nicht so groß, frau ist innerlich im Zwiespalt – auf das Gefühl oder den Verstand hören – oder es ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen. Kürzen wir das ganze einfach ab: Die letzten Monate sind passé. Ich kann aber das Morgen über das Jetzt entscheiden, gestalten, beeinflussen, in die gewünschte Bahnen lenken und aktiv leben. Angriff ist die beste Verteidigung. Obwohl das klingt sehr nach Kampf, nach Krieg, nach Gewinner und Verlierer. Es geht wohl mehr sich der Sache zu stellen, die unterschiedlichen Seiten zu betrachten und schließendlich einen ersten Schritt zu machen und dies mit vollem Elan und voller Überzeugung. Das Leben ist Veränderung. Veränderung ist eine Chance, ist die Möglichkeit zur Weiterentwicklung.
Ich werde oft gefragt: Warum trainierst Du so oft? Wozu? 1.) Ganz nüchtern betrachtet, muss ich es machen, um meine Einschränkungen – meine körperlichen Schwächen – unsichtbar zu machen und den Level halten zu können. 2.) weil ich mich mit Prognosen nicht zufrieden gebe und ich die Herausforderung brauche und das wohl wichtigste Argument 3.) weil es mich einfach glücklich macht.
Ein Bild sagt alles!
Ich kann die Worte – „Du machst das schon“ – und viele weitere Aussagen nicht mehr hören. Es gibt Phasen, da erscheint einem alles mühsamer, schwieriger und das betrifft natürlich auch mich als Schrittmacherin. Sich immer wieder neu auszurichten, sich den Gegebenheiten anpassen, kostet Kraft. Kostet Energie. Frau muss nicht immer funktionieren, wie es der Durchschnitt meint vorgeben zu müssen. Mir spiegelt der Körper sehr stark, wenn etwas nicht im Lot ist. Ich weiß es, aber ich bin oft nicht in der Lage dagegen zu wirken. Es muss sich setzen und dann gehts auf einmal wieder. Bis zum nächsten Rückfall bzw. Wiederholung. Der Kreislauf beginnt und irgendwann hofft frau die Abkürzung zu finden.